Eine der Folgen des Klimawandels ist bereits jetzt rund um den Globus zu spüren: Trinkwasser wird knapp. Die „Tagesschau“ hat eine Reportage erstellt, wie besonders hart betroffene Länder und Regionen mit diesem Problem umgehen. Insbesondere Poolbesitzer stehen dabei im Fokus. In Kaliforniern haben Wasserwerke beispielsweise Hotlines eingerichtet, mit deren Hilfe Personen angezeigt werden können, die ihre Becken mit Wasser befüllen, obwohl dies im dritten Dürrejahr in Folge nicht erlaubt ist. Es drohen vierstellige Geldstrafen. Selbst Teiche werden hier zu einem Problem: Zu durstige Wasserpflanzen müssen innerhalb von drei Monaten entfernt werden.
In Polen trocknen die Badeseen aus
Noch schlimmer als die USA ist laut des Berichts Polen betroffen. Auch im deutschen Nachbarland ist in vielen Regionen ein Verbot in Kraft, Pools zu befüllen. Der vorhandene Trinkwasserspeicher ist einer der geringsten innerhalb der EU. Inzwischen trocknen selbst Badeseen aus. Der Westen des Landes ist besonders hart betroffen, da hier durch eine zu extensive Landwirtschaft viele ehemalige Feuchtgebiete trockengelegt worden sind.
In Italien und Portugal droht der nationale Notstand
In Italien ist der Pegelstand des Po so niedrig wie seit 70 Jahren nicht mehr. Es fehlt an Schmelzwasser aus den Bergen, weil der Winter zu warm war. Dieses feuchte Nass dient eigentlich dazu, gemeinsam mit den sommerlichen Regenfällen die Trinkwasserversorgung des Landes von April bis September sicherzustellen. Viele Gemeinden haben das Wasser deshalb rationiert: Es darf hier nur noch für lebenswichtige Zwecke eingesetzt werden. Inzwischen gibt es selbst Überlegungen, den Gardasee zur Versorgung heranzuziehen. Die Stimmen werden in Italien immer lauter, die eine Ausrufung eines nationalen Notstands fordern.
Diese gibt es auch in Portugal. Hier ist der Juli als Kampagnenmonat geplant, um die Bevölkerung für einen verantwortungsbewussten Wasserverbrauch zu sensibilisieren. Die Versorgung ist vielerorts rationiert. Außerdem sollen Mittel aus dem EU-Corona-Wiederaufbaufonds dazu genutzt werden, die Wasserwirtschaft zukunftssicher zu machen. Unter dem Strich gilt also: Der eigene Pool muss vielerorts mindestens in diesem Sommer trocken bleiben. Ändert sich nicht nachhaltig etwas, wird dies ein ständiges Problem werden.